Rundrücken Übungen – Mit gezieltem Training zu einer aufrechten Haltung

Du sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und bemerkst, dass deine Körperhaltung immer mehr in sich zusammensackt? Kein Wunder: Wer einen Bürojob hat und täglich acht Stunden oder mehr vor dem Computer sitzt, gehört leider zur Hauptrisikogruppe für einen Rundrücken. Ein Rundrücken (medizinisch Hyperkyphose, umgangssprachlich auch „Buckel“ oder „Witwenbuckel“) entsteht oft schleichend durch Fehlhaltungen im Alltag. Die gute Nachricht: Schon ein paar Minuten Training pro Tag mit den richtigen Übungen können helfen, diese unschöne und häufig schmerzhafte Fehlhaltung wegzutrainieren. In diesem Beitrag erfährst du, wie ein Rundrücken entsteht, welche Beschwerden er mit sich bringt und vor allem, mit welchen Dehnübungen und Kräftigungsübungen du ihn effektiv verbessern kannst. Auch geben wir Tipps, wie du im Büro mit ergonomischen Möbeln – etwa einem passenden Stuhl oder einem höhenverstellbaren Schreibtisch – einem Rundrücken entgegenwirken kannst.
Was ist ein Rundrücken (Hyperkyphose)?
Ein Rundrücken bezeichnet eine übermäßig nach außen gewölbte Krümmung der Brustwirbelsäule. Eine gewisse Krümmung nach hinten ist natürlich – die Wirbelsäule hat eine doppelte S-Form mit einer leichten Kyphose im oberen Rücken und einer Lordose (Biegung nach innen) im unteren Rücken. Von einer Hyperkyphose spricht man jedoch, wenn die Rückwärtskrümmung der Brustwirbelsäule über das Normale hinausgeht. Orthopäden messen dies oft mit dem Cobb-Winkel auf Röntgenbildern. Als grober Richtwert gilt: Bis etwa 45° Krümmungswinkel ist noch normal, darüber liegt eine krankhafte Hyperkyphose – also ein Rundrücken. Umgekehrt wird eine übermäßig nach innen gekrümmte Lendenwirbelsäule als Hyperlordose (Hohlkreuz) bezeichnet.
Früher sah man einen ausgeprägten Rundrücken vor allem bei älteren Menschen, doch inzwischen sind auch viele junge Leute betroffen. Meist handelt es sich um einen haltungsbedingten Rundrücken: Jahrzehntelange schlechte Körperhaltung und einseitige Belastungen führen dazu, dass sich die Brustwirbelsäule immer weiter nach hinten krümmt. In den meisten Fällen entsteht ein Rundrücken schlicht durch Bewegungsmangel und Fehlhaltungen – etwa ständiges Sitzen mit nach vorne gezogenen Schultern – nicht durch strukturelle Erkrankungen. Der Körper passt sich an die Haltung an, in der wir die meiste Zeit verbringen. Sitzen wir z.B. täglich stundenlang gebeugt über Tastatur oder Smartphone, verkürzt das mit der Zeit bestimmte Muskeln und schwächt andere. Typischerweise sind beim Rundrücken die Muskeln im oberen Rücken zu schwach, während die Brust- und Schulterpartie verkürzt und verspannt ist – die Schultern ziehen nach vorn und der Kopf wandert „geierartig“ nach vorne. Dieses muskuläre Ungleichgewicht aus abgeschwächter Rückenmuskulatur und verkürzter Brustmuskulatur begünstigt eine nach vorn fallende, rundliche Haltung.
Unterschied zwischen einem ausgeprägten Rundrücken (links) und einer aufrechten, physiologischen Haltung (rechts). Bei der Buckelhaltung sind Kopf und Schultern nach vorne geschoben, die Brustwirbelsäule stark gekrümmt und oft besteht gleichzeitig ein Hohlkreuz im unteren Rücken.
Natürlich können auch medizinische Ursachen hinter einer Hyperkyphose stecken. Angeborene Fehlbildungen oder Erkrankungen der Wirbelsäule können bereits in jungen Jahren zu einem Rundrücken führen – zum Beispiel Morbus Scheuermann (eine Wachstumsstörung der Wirbelkörper) oder Morbus Bechterew (eine rheumatische Entzündung der Wirbelsäule). Ebenso können Osteoporose (Knochenschwund, der Wirbelbrüche begünstigt) oder Wirbelverletzungen im Alter einen Witwenbuckel hervorrufen. Solche Faktoren lassen sich kaum beeinflussen. In den meisten Fällen liegt die Ursache aber nicht in einer Erkrankung, sondern in unserem Lebensstil – insbesondere langes Sitzen in schlechter Haltung und mangelnde kräftigende Bewegung. Schon von klein auf fördern Bewegungsmangel und angewöhnte Fehlhaltungen die Entwicklung eines Rundrückens im späteren Leben. Man spricht dann auch von einem posturalen Rundrücken, d.h. einer durch die Haltung verursachten Hyperkyphose.
Typische Symptome und Folgen eines Rundrückens
Ein leichter Rundrücken verursacht zunächst oft keine Schmerzen, außer der optischen Veränderung (nach vorn abfallende Schulterpartie, Kopf nach vorne geschoben) fällt er Betroffenen wenig auf. Mit der Zeit kann die Fehlhaltung aber zu vielfältigen Beschwerden führen. Typische Symptome eines ausgeprägteren Rundrückens sind unter anderem:
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Rückenschmerzen im oberen Rücken und eine gefühlte Steifheit im Bereich der BWS
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Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich
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Einschränkungen der Beweglichkeit, z.B. beim Zurückbeugen, Bücken oder seitlichen Drehen des Oberkörpers
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Bei starker Ausprägung: Beeinträchtigung der Atmung, weil durch die Krümmung der Brustkorb eingeengt wird
Hinzu kommt oft eine psychische Komponente: Die gebeugte Haltung wirkt sich auf das Selbstbewusstsein aus und umgekehrt. Viele Betroffene empfinden ihren „Buckel“ als störend oder schämen sich dafür. Zum Glück lässt sich an einer haltungsbedingten Kyphose in vielen Fällen aktiv etwas ändern. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, mit welchen Übungen man seine Haltung verbessern kann.
Übungen gegen Rundrücken: Mit Dehnen und Kräftigen zur aufrechten Haltung
Die wirksamste Methode, einen Rundrücken anzugehen, besteht darin, das muskuläre Ungleichgewicht aufzulösen. Das heißt: verkürzte Muskeln gezielt lockern und dehnen, die geschwächte Muskulatur stärken. Konkret betrifft das vor allem die Brust-, Schulter- und Bauchmuskulatur (Vorderseite), die meist zu verspannt und verkürzt ist, sowie die Muskeln des oberen Rückens, die zu schwach sind. Mit regelmäßigen Dehnübungen für Brust und Vorderseite der Schultern sowie Kräftigungsübungen für die obere Rückenmuskulatur kann man der Rundrücken-Haltung effektiv entgegenwirken. Im Folgenden stellen wir dir die besten Übungen vor, die du leicht zu Hause (und teils sogar im Büro) ausführen kannst. Du benötigst kein Fitnessstudio oder aufwendige Geräte – viele Übungen funktionieren mit dem eigenen Körpergewicht und etwas Platz an Wand oder Boden. Wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit: Führe die Übungen am besten mehrmals pro Woche durch, um spürbare Effekte zu erzielen. Erste Verbesserungen der Haltung stellen sich in der Regel nach einigen Wochen ein, wenn du konsequent dranbleibst.
Dehnübungen für die Brust- und Schulterpartie
Zunächst widmen wir uns den Dehnübungen, um die verkürzte Vorderseite (Brust-, Schulter- und Nackenmuskulatur) wieder aufzudehnen. Dadurch öffnet sich der Brustkorb, die Schultern können zurücksinken und die Wirbelsäule im oberen Rücken richtet sich auf. Die folgenden Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren – idealerweise baust du sie täglich oder mehrmals pro Woche ein:
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Brust-Dehnung im Türrahmen: Stelle dich in einen offenen Türrahmen oder eine Ecke. Positioniere einen Unterarm im 90°-Winkel gegen den Rahmen, etwa auf Schulterhöhe oder leicht darüber. Drehe nun langsam deinen Oberkörper weg vom aufgestützten Arm, bis du an der Brust und Schulter eine deutliche Dehnung spürst. Halte diese Position etwa 20 Sekunden und atme ruhig weiter. Seite wechseln. Führe pro Seite 3–4 Wiederholungen durch. Diese Dehnübung dehnt die Brustmuskulatur effektiv und hilft, vorgezogene Schultern wieder nach hinten zu öffnen.
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Kobra-Stretch (aus dem Yoga): Lege dich flach auf den Bauch. Die Beine liegen ausgestreckt hinten, Fußrücken am Boden. Setze die Hände unter den Schultern auf. Hebe beim Einatmen den Oberkörper behutsam an, indem du die Arme teilweise streckst – so als würdest du in die "Kobra"-Pose gehen. Das Becken bleibt am Boden. Ziehe die Schulterblätter bewusst nach hinten unten, der Oberkörper wölbt sich nach vorn, der Blick geht geradeaus (nicht den Kopf in den Nacken legen). Du solltest eine angenehme Dehnung in der Brust, Bauchmuskulatur und Vorderseite der Schultern spüren. Halte die Position 10–15 Sekunden, atme weiter, dann langsam ablegen. Dreimal wiederholen.
Die Kobra-Übung dehnt die Brustmuskeln und streckt die Wirbelsäule. Achte darauf, die Schultern weg von den Ohren zu ziehen. Diese Übung hilft, einen Rundrücken aufzurichten, indem sie die verkürzte Vorderseite öffnet.
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Hängende Dehnung (Aushängen): Wenn du eine stabile Klimmzugstange oder eine andere Möglichkeit zum Anhängen hast, nutze das Hängen, um deinen Rücken zu strecken. Greife mit beiden Händen über Kopf an die Stange und lass dich vorsichtig hängen, sodass die Füße frei oder nur leicht am Boden sind. Spüre, wie die Wirbelsäule sich langzieht. Diese Position dehnt nicht nur die Brust- und Schultermuskulatur, sondern streckt auch die gesamte Wirbelsäule und entlastet die Bandscheiben. Schon 1 Minute hängen pro Tag – am Stück oder aufgeteilt – kann langfristig die Haltung verbessern. Falls du keine Stange hast, kannst du ersatzweise an einer Türfalz hängen (vorsichtig) oder die nächste Übung mit der Wand nutzen.
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Wandengel („Wall Angels“): Lehne dich mit dem Rücken flach an eine Wand. Die Füße stehen ein kleines Stück vor der Wand, Knie leicht gebeugt, unterer Rücken und Schultern berühren die Wand. Hebe nun die Arme seitlich an, Ellenbogen etwa auf Schulterhöhe gebeugt, und lege die Handrücken gegen die Wand (oder so weit Richtung Wand, wie es geht). Stelle dir vor, du malst einen Schneewinkel an die Wand: Führe die Arme langsam nach oben, strecke sie über Kopf, dann wieder zurück nach unten, ohne dass Ellenbogen und Hände den Kontakt zur Wand verlieren. Wiederhole diese gleitende Bewegung 10–15 Mal. Die Wandengel-Übung mobilisiert die Schulterblätter und kräftigt zugleich die Muskeln, die die Schulterblätter nach hinten unten ziehen. Achte darauf, den Kopf gerade zu halten (Hinterkopf an der Wand) und kein Hohlkreuz zu machen – spanne leicht den Bauch an, damit die Lendenwirbelsäule an der Wand bleibt.
Kräftigungsübungen für den oberen Rücken
Nach dem Aufdehnen der Vorderseite richten wir den Fokus nun auf das Krafttraining der Rückenmuskulatur, vor allem im oberen Rücken und an den Schulterblättern. Eine gestärkte Muskulatur in diesem Bereich stabilisiert deine Wirbelsäule automatisch in einer aufrechteren Position. Du musst dann im Alltag weniger bewusst „Schultern zurückziehen“, weil der Rücken dank des Trainings von selbst aufgerichtet bleibt. Die folgenden effektiven Übungen kräftigen insbesondere die Zwischenschulterblätter-Muskulatur, den hinteren Schulterbereich sowie die tiefe Rückenstreckermuskulatur entlang der Wirbelsäule:
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Y-Übung (stehendes Y): Stelle dich aufrecht hin, Füße etwa hüftbreit. Hebe die gestreckten Arme schräg nach oben, sodass dein Körper eine „Y“-Form bildet. Ziehe nun bewusst die Schultern nach unten (weg von den Ohren). Als nächstes führe die Arme ein Stück nach hinten, indem du die Schulterblätter zusammenziehst – bleibe aber mit den Armen gestreckt in etwa im 45°-Winkel (nicht seitlich ganz runter). Halte diese Position 5–10 Sekunden und spüre die Spannung im oberen Rücken. Dann löse und wiederhole. Mache 3 Durchgänge mit jeweils ca. 10 Sekunden Haltezeit. Die Y-Übung stärkt vor allem den Trapez- und Rhomboidmuskel zwischen den Schulterblättern und fördert eine stolze, aufrechte Haltung.
Aufrecht hinstellen, Arme nach oben wie ein Y – dann Schulterblätter hinten zusammenziehen. Diese Übung kräftigt die obere Rückenmuskulatur und trainiert eine aufrechte Haltung.
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Reverse Plank (Schulterbrücke aktiv): Setze dich auf den Boden und stütze dich mit den Händen hinter dem Körper auf (Fingerspitzen zeigen nach vorn). Stelle die Füße etwa hüftbreit auf. Hebe nun dein Becken an, bis Oberkörper und Oberschenkel eine gerade Linie bilden – wie eine umgekehrte Brücke, wobei nur Hände und Füße am Boden bleiben. Drücke dich dabei aus den Schultern heraus nach oben, spanne den Po an. Halte diese obere Position ca. 5–10 Sekunden, dann senke langsam wieder ab. Wiederhole mindestens 5 Mal. Diese Übung kräftigt nicht nur den oberen Rücken und die Schultern, sondern auch den unteren Rücken, die Gesäßmuskulatur und die hinteren Oberschenkel. Eine starke Körperrückseite hilft, dem Rundrücken entgegenzuwirken und gleichzeitig ein bestehendes Hohlkreuz zu verbessern, da Po-Muskulatur und Rückenstrecker gekräftigt werden.
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Rudern im Sitzen (mit Theraband): Falls du ein Theraband oder Widerstandsband hast, kannst du damit eine Ruder-Übung machen, die hervorragend die rückwärtige Muskulatur stärkt. Setze dich aufrecht auf den Boden oder einen Stuhl. Schlaufe das Band um deine Füße (bei Bodensitz) oder fixiere es an einem festen Gegenstand vor dir. Halte die Bandenden mit gestreckten Armen vor dir auf Schulterhöhe. Ziehe nun die Hände zur Brust, indem du die Ellenbogen nach hinten führst – so als würdest du rudern. Achte darauf, die Schulterblätter nach hinten unten zu ziehen. Gehe kontrolliert in die Ausgangsposition zurück. Mache 3 Sätze à 15 Wiederholungen. Wichtig: Führe die Bewegung aus der Rückenmuskulatur und den Schultern, nicht primär aus den Armen. Das Rudern ist eine der effektivsten Übungen, um die obere Rücken- und Schulterblattmuskulatur zu kräftigen, sollte aber korrekt ausgeführt werden (Schultern nicht hochziehen, kein Rundrücken während der Zugbewegung). Mit regelmäßigem Krafttraining dieser Art erhöhst du den Grundtonus deiner Rückenmuskeln, sodass du im Alltag automatisch gerader sitzt.
Tipp: Führe diese Kräftigungsübungen etwa zweimal pro Woche (oder öfter) aus und kombiniere sie immer mit den Dehnübungen. Achte auf saubere Ausführung, um Fehlbelastungen zu vermeiden. Erste Verbesserungen der Haltung zeigen sich oft nach 4–6 Wochen regelmäßigen Trainings – habe also etwas Geduld und bleib dran, auch wenn Anfangserfolge auf sich warten lassen. Sobald deine Rückenschmerzen und Verspannungen nachlassen, ist das ein gutes Zeichen – dennoch solltest du weiter üben, denn längere Pausen können wieder zu Rückfällen führen.
Haltung im Büro verbessern: Ergonomische Tipps gegen den Rundrücken
Neben dem gezielten Übungsprogramm ist es entscheidend, im Alltag für mehr Bewegung und eine bessere Haltung zu sorgen – vor allem, wenn du einen überwiegenden Teil des Tages im Büro verbringst. Fehlhaltungen, die sich über Jahre eingeschliffen haben, müssen schrittweise abgebaut werden. Das klappt am besten, wenn du deine Umgebung und Gewohnheiten anpasst. Hier ein paar Tipps, wie du im Arbeitsalltag einem Rundrücken vorbeugen kannst bzw. eine aufrechte Körperhaltung förderst:
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Arbeitsplatz ergonomisch einrichten: Ideal ist ein Arbeitsplatz, an dem du nicht dauerhaft in einer Haltung verharren musst. Richte deinen Schreibtisch so ein, dass du aufrecht sitzen kannst – d.h. Monitor auf Augenhöhe (kein ständiges Nach-unten-Schauen), Tastatur und Maus nah am Körper, sodass die Ellenbogen etwa im 90°-Winkel sind und die Schultern entspannt bleiben. Eine aufrechte Haltung sollte „leicht fallen“, ohne dass du dich permanent anstrengen musst. Ergonomische Bürostühle mit verstellbarer Höhe, Rückenlehne und Armlehnen unterstützen die physiologische S-Form der Wirbelsäule und verhindern, dass du in eine gekrümmte Haltung verfällst. Ergonomische Büromöbel helfen dabei, Tätigkeiten in aufrechter Haltung durchzuführen oder häufiger die Position zu wechseln.
Empfehlung: Wenn du auf der Suche nach einem hochwertigen ergonomischen Bürostuhl bist, schau dir mal die ergonomischen Bürostühle von Deskspace an – sie unterstützen deine natürliche Wirbelsäulenform optimal und lassen sich individuell anpassen.
Genauso sinnvoll: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der dir den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ermöglicht. Das entlastet die Wirbelsäule, beugt Fehlhaltungen vor und bringt mehr Bewegung in deinen Arbeitsalltag – ein wichtiger Schritt, um einem Rundrücken langfristig entgegenzuwirken.
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Sitzposition häufig wechseln: Vermeide es, stundenlang in derselben gebeugten Haltung zu sitzen. Am besten wechselst du regelmäßig zwischen Sitzen und Stehen ab – hierfür eignet sich ein höhenverstellbarer Schreibtisch, mit dem du phasenweise im Stehen arbeiten kannst. Schon dieser Wechsel entlastet die Wirbelsäule und fördert eine bessere Haltung. Wenn Steharbeit nicht möglich ist, nutze wenigstens verschiedene Sitzpositionen: Mal aufrecht anlehnen, mal vor an die Stuhlkante rücken, eventuell zwischendurch auf einem Sitzball oder Hocker ohne Lehne sitzen, um die Haltungsmuskulatur zu aktivieren (dynamisches Sitzen). Moderne Aktiv-Bürostühle ermöglichen beispielsweise Bewegung in alle Richtungen und halten so die Rückenmuskulatur in Schwung. ist es entscheidend, im Alltag für mehr Bewegung und eine bessere Haltung zu sorgen – vor allem, wenn du einen überwiegenden Teil des Tages im Büro verbringst. Fehlhaltungen, die sich über Jahre eingeschliffen haben, müssen schrittweise abgebaut werden. Das klappt am besten, wenn du deine Umgebung und Gewohnheiten anpasst. Hier ein paar Tipps, wie du im Arbeitsalltag einem Rundrücken vorbeugen kannst bzw. eine aufrechte Körperhaltung förderst:
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Arbeitsplatz ergonomisch einrichten: Ideal ist ein Arbeitsplatz, an dem du nicht dauerhaft in einer Haltung verharren musst. Richte deinen Schreibtisch so ein, dass du aufrecht sitzen kannst – d.h. Monitor auf Augenhöhe (kein ständiges Nach-unten-Schauen), Tastatur und Maus nah am Körper, sodass die Ellenbogen etwa im 90°-Winkel sind und die Schultern entspannt bleiben. Eine aufrechte Haltung sollte „leicht fallen“, ohne dass du dich permanent anstrengen musst. Ergonomische Bürostühle mit verstellbarer Höhe, Rückenlehne und Armlehnen unterstützen die physiologische S-Form der Wirbelsäule und verhindern, dass du in eine gekrümmte Haltung verfällst. Ergonomische Büromöbel helfen dabei, Tätigkeiten in aufrechter Haltung durchzuführen oder häufiger die Position zu wechseln.
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Sitzposition häufig wechseln: Vermeide es, stundenlang in derselben gebeugten Haltung zu sitzen. Am besten wechselst du regelmäßig zwischen Sitzen und Stehen ab – hierfür eignet sich ein höhenverstellbarer Schreibtisch, mit dem du phasenweise im Stehen arbeiten kannst. Schon dieser Wechsel entlastet die Wirbelsäule und fördert eine bessere Haltung. Wenn Steharbeit nicht möglich ist, nutze wenigstens verschiedene Sitzpositionen: Mal aufrecht anlehnen, mal vor an die Stuhlkante rücken, eventuell zwischendurch auf einem Sitzball oder Hocker ohne Lehne sitzen, um die Haltungsmuskulatur zu aktivieren (dynamisches Sitzen). Moderne Aktiv-Bürostühle ermöglichen beispielsweise Bewegung in alle Richtungen und halten so die Rückenmuskulatur in Schwung.
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Bewegungspausen einlegen: In den meisten Fällen entsteht ein Rundrücken durch einseitiges Sitzen – deshalb ist Bewegung das A und O, um gegenzusteuern. Steh mindestens einmal pro Stunde (besser alle 20–30 Minuten) kurz auf. Strecke dich, kreise die Arme, gehe ein paar Schritte – all das durchbricht die starre Haltung. Schon 2–3 Minuten Bewegung pro halber Stunde können viel bewirken. Du kannst auch kleine Übungen am Schreibtisch machen, z.B. Schulterblätter zusammenziehen, Nacken dehnen oder im Stehen den oberen Rücken an der Wand strecken (wie oben beim Wandengel). Solche Mikropausen helfen, Verspannungen vorzubeugen und halten die Wirbelsäule flexibel.
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Aktiver Lebensstil außerhalb des Büros: Nutze deine Freizeit, um der einseitigen Belastung entgegenzuwirken. Sport und viel Bewegung im Alltag stärken deinen Rücken und verbessern die Haltung. Besonders empfohlen werden Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder Pilates, Klettern oder Rudern – all diese Aktivitäten kräftigen die Rückenmuskulatur und dehnen gleichzeitig die Vorderseite. Vermeide hingegen extreme Belastungen ohne Training (z.B. ungewohntes schweres Heben mit krummem Rücken) und versuche, im Alltag immer mal wieder bewusst gerade zu stehen und zu gehen, um dein Haltungsbewusstsein zu schulen.
Bleib dran – dein Rücken wird es dir danken!
Einen Rundrücken „wegzutrainieren“ erfordert etwas Geduld und Konsequenz, doch es lohnt sich. Haltungsbedingte Rundrücken lassen sich in den meisten Fällen durch gezielte Übungen und eine Anpassung des Lebensstils deutlich verbessern. Wichtig ist, dass du die im Alltag angewöhnte Fehlhaltung nach und nach durch neue, bessere Gewohnheiten ersetzt – regelmäßiges Training, ein bewegter Büroalltag und ergonomische Hilfsmittel gehen dabei Hand in Hand. Denk daran: Was sich über Jahre eingeschlichen hat, verschwindet nicht über Nacht. Aber mit jeder Dehnübung, jedem gestärkten Muskel und jeder kleinen Haltungsänderung kommst du deiner aufrechten Zielhaltung näher. Dein oberer Rücken wird gestärkt, die Brustwirbelsäule wird wieder mobiler und deine gesamte Haltung wird aufrechter und gesünder. Rückenschmerzen und Verspannungen können so gelindert oder ganz verhindert werden.
Bleib also dran und achte auf deinen Körper – er wird es dir mit weniger Schmerzen und einem souveräneren Auftreten danken. Und nicht vergessen: Bei sehr starken Beschwerden oder dem Verdacht auf eine krankhafte Erkrankung (z.B. Morbus Scheuermann oder andere Wirbelsäulenleiden) ziehe unbedingt einen Arzt oder Physiotherapeuten hinzu. Für alle anderen gilt: Mit Bewegung, bewusster Körperhaltung und den richtigen Übungen steht einem geraden, gesunden Rücken nichts im Wege! Viel Erfolg beim Training und im Büro – du wirst den Unterschied spüren.